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07.05.2021
Anlässlich des diesjährigen Fotofestivals eröffnete die Galerie Bode in Nürnberg virtuell ihre Ausstellung mit Fotokonzepten von Ottmar Hörl.
In diesen Werken gelingt es Ottmar Hörl, „durch die Abänderung der gängigen Methode der Fotografie einen gänzlich anderen und zunächst ungewohnten Blickwinkel auf unsere Umwelt für den Betrachter zugänglich zu machen.
Nach Ottmar Hörl ist der Mensch in einer Blase gefangen, eine Blase aus Gewohnheiten und Bekanntem. Da wir diese Sicherheitszone ungern verlassen, wandert unser Blick immer zu ähnlichen Szenerien oder Motiven, so auch nicht anders bei der Fotografie. Um eine komplett neue Art der Fotografie zu entwickeln, muss zunächst das zu Grunde liegende Prinzip verändert werden: die Methode des Fotografierens.
Hörl gibt der Maschine die Kontrolle zurück und lässt sie ungehindert fotografieren, Bilder die ein Mensch so nie produzieren könnte. Der Apparat hat Möglichkeiten, die der Mensch nicht hat. Man kann ihn von hoch oben abwerfen und ihn hunderte Male rotieren lassen. So entstehen Bilder, welche sich der bekannten Sehgewohnheit komplett entziehen. Auch, wenn diese Prozesse zunächst zufällig erscheinen, funktionieren diese nach einem konkreten Muster wie der Schwerkraft oder Zentrifugalkraft. Diese Fotografien entstehen in einem entschiedenen Moment, fast so als würde ein Mensch den Auslöser drücken. Nur, dass hier die Maschine innerhalb der herrschenden physikalischen Gegebenheiten die Entscheidung trifft.
Ab 1982 produzierte der Konzeptkünstler verschiedene Ideen zur neuen Kameraperspektive. Für die Fotoserie „Requiem for Vincent" befestigte der Künstler eine Kamera an einer Fahrradnabe und fuhr durch ein Blumenfeld. Die dabei entstandenen Bilder strahlen eine Ästhetik aus, welche zunächst unbekannt erscheint, da die Betrachtungsweise wortwörtlich verdreht wird. Aber die sich dann offenbarende Ästhetik ist die der Kamera und der Welt selbst."
Text: Anna Bode, Galerie & Edition Bode GmbH
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