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20.05.2017

Denkmalamt verhindert multikulturelle „Hörl-Familie“ in Rüsselsheim nahe Adam-Opel-Denkmal von Nazi-Künstler

Zum Hessentag 2017 wollte die Firma Gewobau den im Stadtraum bereits vorhandenen Skulpturengruppen „Familientreffen“ von Ottmar Hörl, die längst zum Identifikationsmodell der Stadt Rüsselsheim unter dem Begriff „Hörl-Familie“ bekannt geworden sind, nun ein achtes, erstmals vielfarbiges Kunstwerk als weltoffenes Symbol für multikulturelle Vielfalt hinzufügen. Es sollte am Bahnhofsplatz in Rüsselsheim in Umgebung der historischen Opel-Werksfassade und des Adam-Opel-Denkmals aufgestellt werden. Mit der Begründung „nicht tolerierbar“ lehnte die Untere Denkmalschutzbehörde den Antrag am 25. April 2017 ab. Darin heißt es unter anderem, neue Vorhaben dürfen es „nicht an der gebotenen Achtung gegenüber den im Kulturdenkmal verkörperten Werten fehlen“ lassen. Die Behörde macht Umgebungsschutz geltend.

Politische Brisanz birgt die denkmalrechtliche Begründung, da es sich bei dem überlebensgroßen Adam-Opel-Standbild um ein 1937 geschaffenes Werk des NSDAP-Mitglieds Emil Hub handelt. Der Bildhauer war an den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ der Nationalsozialisten u. a. mit ebenfalls überlebensgroßen Hitler-Büsten vertreten. Das lässt sich leicht im Internet recherchieren. Auch Goebbels soll einer seiner Kunden gewesen sein.

Nicht im Blick hatte das Amt, dass die Skulpturengruppe von Ottmar Hörl ebenfalls „der stadtgeschichtlichen und technikgeschichtlichen Entwicklung (Rüsselsheim als Opel-Stadt)“ zuzurechnen ist. Denn die bereits Anfang der 1990er Jahre installierten, noch monochromen „Familientreffen“ wurden von Auszubildenden der Adam Opel AG in Rüsselsheim verwirklicht, um ein besonderes Zeichen zu setzen. Bis heute stehen die Skulpturen für ein fortschrittliches, weltoffenes Stück aktueller Stadt- und Opelfirmengeschichte. Auch die neue „Hörl-Familie“ für den Hessentag 2017 ist eine Produktion gemeinsam mit Opel und Opel-Auszubildenden.

Für Ottmar Hörl ist „die Ablehnung auf der Grundlage eines nicht definierten Umgebungsschutzes willkürlich und nicht nachvollziehbar.“ Gewobau und Hörl wollen das Projekt weiterhin realisieren.

Erfahren Sie mehr zur Familientreffen-Installation von 1992

 

 


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